(sc). T H W, drei Buchstaben die bei Feuerwehrleuten unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Von einigen als „böse“ Konkurrenten verachtetet, von anderen in ihren Fähigkeiten geschätzt, steht das Gros der deutschen Feuerwehrangehörigen der Bundesanstalt mit Unwissen über die Möglichkeiten des Technischen Hilfswerks (THW) gegenüber. Dabei zeigt ein Blick auf die Kompetenzen des THW, dass statt Konkurrenz und vermeintlicher Doppelstrukturen, eher Begriffe wie Synergie und Ergänzung angebracht sind.
„Operative Bevölkerungsschutzorganisation des Bundes“
Das Technische Hilfswerk ist die „operative Bevölkerungsschutzorganisation des Bundes“, das bedeutet, dass das THW unmittelbar wirksam werden kann. Wie die kommunalen Feuerwehren kann ein Ortsverband oder eine Fachgruppe des THW problemlos von der zuständigen Leitstelle herbeigerufen werden. Operativ bedeutet aber auch, dass das THW – figurativ gesehen – weit schauend und planvoll tätig wird, das heißt die Grundausstattung und Ausbildung ist in jedem Ortsverband identisch, sodass ein jeder Ortsverband das gleiche zu leisten vermag und damit gegenüber den Feuerwehren im doppelten Sinne eine Konstante aufweist. Operativ deutet aber noch auf eine dritte Bedeutungsebene hin, das THW entfernt – medizinisch gesehen – auf chirurgischem Weg eine Gefahr, sei es der drohende Einsturz eines Gebäudes oder eine die Flora und Fauna bedrohende Ölverschmutzung.

Abb. 01: Die 1. Bergungsgruppe ist nach neuester STAN mit einem geländegängigen Gerätekraftwagen (GKW) I mit 7 t Nutzlast ausgestattet. Der GKW verfügt, wie ein RW über eine Winde mit 5 bis 10 Tonnen Zugkraft. Neben technischen Geräten, die der Ausrüstung eines RW vergleichbar ist, ist der GKW mit einer Gruppenkabine ausgestattet. Weiterhin gehören mindestens ein Anhänger mit 7t Nutzlast, z.B. für Container-Aufnahme oder zum Transport des Abstützsystems Holz und ein Gabelstapler mit 30kN Hubkraft zur Fahrzeugausstattung der 1. BGr. Foto: THW.
Keine Konkurrenz zur Feuerwehr
Dieses Handeln darf dabei keineswegs in Konkurrenz zu der Arbeit der kommunalen Feuerwehr gesehen werden. Als Bundesanstalt wird das THW nur auf Ersuchen der kommunalen Behörden tätig, denn Gefahrenabwehr ist zuerst Sache der Länder bzw. der Gemeinden und deren Einrichtungen.
Zivilschutzorganisation qua Gesetz
Rechtlich gesehen ist das THW eine Zivilschutzorganisation. Das wird in Paragraph 1 des THW-HelfRG deutlich. Dennoch sind dort auch die Ausnahmen geregelt, die es ermöglichen das THW auch außerhalb des Zivilschutzfalles anzufordern. „Das Technische Hilfswerk ist eine nicht rechtsfähige Bundesanstalt mit eigenem Verwaltungsunterbau im Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern. Es hat folgende Aufgaben: 1. Technische Hilfe im Zivilschutz, 2. technische Hilfe im Auftrag der Bundesregierung außerhalb des Geltungsbereichs dieses Gesetzes, 3. technische Hilfe bei der Bekämpfung von Katastrophen, öffentlichen Notständen und Unglücksfällen größeren Ausmaßes auf Anforderung der für die Gefahrenabwehr zuständigen Stellen, insbesondere im Bergungs- und Instandsetzungsdienst.“

Abb. 02: Auf dem GKW I ist unter anderem die Ausrüstung für die Höhenrettung verlastet, in deren Handhabung jeder THW-Helfer ausgebildet ist. Herzstück des GKW ist der große Werkzeugkasten auf der Beifahrerseite, der u.a. das Werkzeug für Elektro-, Holz-, Mechanik- oder Bohrarbeiten enthält.
THW aus eigener Anschauung kennen lernen
Grundsätzlich sollten Führungskrafte einer örtlichen Feuerwehr aus eigener Anschauung wissen, welche Möglichkeiten der zuständige THW-Ortsverband besitzt. Aus diesem Grund ist der folgende Text auch nur ein kursorischer Überblick über die spezifischen Fähigkeiten der Bundesanstalt.
Aufbau und Gliederung
Gegliedert sind die 82.468 ehrenamtlichen und 860 hauptamtlichen Mitarbeiter in 668 Ortsverbänden. Sie verfügen über mindestens einen Technischen Zug sowie eine von 14 Fachgruppen, die im jeweiligen Geschäftsführerbereich bzw. auf Landesverbands-Ebene gestellt werden müssen. Der Geschäftsführerbereich entspricht einem Bezirk. Folgende Fachgruppen stellt das THW zur Zeit:
Fachgruppe |
Ebene |
Einheiten |
Helfer |
Link |
Fachgruppe Räumen |
GF |
155 |
0/2/7/9 |
|
Fachgruppe Wassergefahren |
GF |
129 |
0/3/9/12 |
|
Fachgruppe Brückenbau |
LV |
14 |
0/4/14/18 |
|
Fachgruppe Ortung |
GF |
Typ A: 40 |
Typ A: 0/3/9/12 |
|
Fachgruppe Sprengen |
LV |
45 |
0/2/4/6 |
|
Fachgruppe Infrastruktur |
GF |
83 |
0/3/9/12 |
|
Fachgruppe Elektroversorgung |
GF |
89 |
0/2/7/9 |
|
Fachgruppe Trinkwasserversorgung |
LV |
23 |
0/3/15/18 |
|
Fachgruppe Wasserschaden / Pumpen |
GF |
109 |
0/3/9/12 |
|
Fachgruppe Ölschaden |
LV |
16 |
0/4/14/18 |
|
Fachgruppe Beleuchtung |
GF |
Typ A: 130 |
0/2/7/9 |
|
Fachgruppe Logistik |
GF |
66 |
1/3/14/18 |
|
Fachgruppe Führung / Kommunikation |
GF |
66 |
5/5/8/18 |
|
Spezialeinheit SEB-ABC |
|
4 |
|
|
1. Bergungsgruppe |
OV |
727 |
0/2/7/9 |
|
2. Bergungsgrupp |
OV |
|
Typ A 0/2/7/9 |
|
Zugtrupp |
OV |
|
1/1/2/4 |
Zeichenerklärung: OV – Ortsverband, GF – Geschäftsführerbereich, LV – Landesverband
Im folgenden folgt eine kurze Beschreibung der Fachgruppen (FGr) hinsichtlich ihrer Aufgaben, Ausstattung und ihres Wertes für die Feuerwehren.
Der technische Zug: Bergungsgruppe 1 und 2
In jedem Ortsverband gibt es den Technischen Zug – insgesamt 727 Mal. Er besteht aus dem Zugtrupp und zwei Bergungsgruppen, die durch die Fachgruppen erweitert werden. Mit ihrer Ausstattung sind die Bergungsgruppen in der Lage, ein sehr breites Aufgabenspektrum in der technischen Hilfe abzudecken. Technische Hilfe bedeutet dabei keinesfalls nur Hilfe bei Verkehrsunfällen.
Während die 1. Bergungsgruppe als „Schnell-Einsatz-Gruppe“ auf die Bewältigung eines möglichst breiten Aufgabenspektrums ausgerichtet ist und z.B. Sicherungsarbeiten an Schadenstellen durchführt, leichte Räumarbeiten leistet und Wege und Übergänge herrichtet, ist die 2. Bergungsgruppe mit zusätzlichen, schwereren Komponenten ausgerüstet. Insbesondere nutzt sie elektrische und hydraulische Werkzeuge.

Abb. 03: Auch wenn das THW – wie im Namen mit dem Buchstaben T deutlich gemacht – vorrangig Im Bereich der technischen Hilfeleistung tätig wird, verfügen der GKW I und auch der MzKW (GKW II) über Atemschutzüberdruckgeräte. Pro Bergungsgruppe müssen mindestens 6 Atemschutzgeräteträger vorhanden sein. Der THW Helfer soll dadurch in der Lage sein, seine spezialisierte Ausbildung auch unter umluftunabhängigen Bedingungen anwenden zu können.
Die 1. Bergungsgruppe (BGr) ist mit ähnlichem Gerät wie ein Rüstzug der Feuerwehr ausgestattet, und wird auch als „fahrender Werkzeugkasten“ bezeichnet. Dazu zählen u.a. Schweiß- und Brennschneidgerät, Kettenmotorsägen, Tauchpumpe 400 l/min, Hebekissen, Trennschleifer, hydraulische Heber, Hebe- und Pressegerät für 16 bis 40 t, Spreizer, u.v.m. Als Ausfallreserve oder Unterstützung ist die 1. BGr deshalb nicht zu missachten.
Das Spezialgebiet der 2. BGr ist die Rettung und Bergung mit höherer Leistung oder alternativen Antriebsformen. Dabei sind die universell einsetzbaren Bergungsgruppen mit den spezialisierten Fachgruppen kombiniert. Die 2. Bergungsgruppe ist auch das Bindeglied zu den verschiedenen Fachgruppen, von denen einige nur durch die technische Ausstattung dieser Bergungsgruppe (insbes. durch die Stromversorgung) ihre volle technische Leistungsfähigkeit erreichen.

Abb. 04: Das THW setzt eine, verglichen mit der Feuerwehr, schwere Variante der Schleifkorbtrage ein. Ähnlich ist z.B. die Bergeschleppe, die dort eingesetzt werden kann, wo die Schleifkorbtrage zu groß ist, z.B. in engen Stollen.

Abb. 05: Die 2. BGr ist – nach neuester STAN – mit einem geländegängigen MZKW mit 4,5 Tonnen Nutzlast und Staffelkabine ausgestattet. Der MZKW verfügt über eine Pritsche mit Plane und Ladebordwand, ähnlich einem Mehrzweck/Dekon-LKW/GW-T bei der Feuerwehr. Die Pritsche erlaubt die Verlastung unterschiedlicher Gerätschaften in Rollcontainern. Foto: THW.
Die schwere Ausrüstung der 2. Bergungsgruppe mit elektrischem Trennschleifer, elektrischer Kettensäge, elektrischem Schweißgerät, Kernbohrgerät, Plasmaschneidanlage, Tauchpumpe 800 l/min und Stromerzeuger (8 und 50 kVA) sowie Energieverteilersatz, Flutlichtleuchtensatz, Zuggerät, hydraulischen Hebern, stellt eine wertvolle Erweiterung der Geräte der Feuerwehr dar.
Von der 2. Bergungsgruppe gibt es eine normale (A) und eine schwere (B) Variante. Typ B ist zusätzlich mit Betonkettensäge, Plasmaschneider, Kernbohrgerät und schweren Hebekissen (132 t) ausgestattet.
Für die (Freiwilligen) Feuerwehren sind diese Bergungsgruppen insbesondere dann von Nutzen, wenn das Schadensausmaß die Leistungsfähigkeit der kommunalen Feuerwehren entweder personell oder technisch an ihre Grenze führt. Das kann neben großflächigen Unwetterlagen oder Naturkatastrophen schon bei einem (größeren) Verkehrsunfall der Fall sein. Anstatt vielleicht einen weit entfernten Rüstwagen oder Kranwagen anzufordern, kann der nächste Ortsverband des THW helfen. Auch wenn es ketzerisch klingen mag, bevor teures (Feuerwehr-)Gerät für die THL beschafft wird, hilft ein Blick in die Halle des THW, um den Bedarf genau abzustecken.

Abb. 06: Die meisten Ortsverbände verfügen jedoch noch immer über zu GKW II umgebaute Mannschaftskraftwagen. Zusätzlich führt die 2. BGr nach den örtlichen Gegebenheiten einen Anhänger mit einer 50 kVA Stromerzeugungsanlage mit Lichtmast mit, ähnlich dem hier abgebildeten Fahrzeug des THW-Ortsverbandes Saarlouis. Foto: Maximilian Martin.
Fachgruppe Räumen
Wie der Name andeutet ist die Fachgruppe Räumen auf Gebiete spezialisiert, die sich auf Aufgaben wie die Sicherung oder das Abreißen von einsturzgefährdeten Gebäude, dem Niederlegen von Bauwerksteilen oder dem Wegräumen von Trümmern erstreckt. Dazu verfügt die FGr Räumen u.a. über Lastkraftwagen und Mehrzweck-Radlader bzw. Bagger und Druckluftwerkzeuge. Für die Feuerwehren sind diese Räumkomponenten u.a. bei Lagerhallenbränden zum Ausräumen von Brandschutt von Nutzen. Die Fachgruppe wird in zwei Typen unterschieden. Typ A verfügt über einen Vielzweck-Radlader oder Bagger (13-15 Tonnen-Klasse), einen LKW Kipper mit Seilwinde, Luftdruckerzeuger und einen Anhänger Tieflader. Typ B verfügt abweichend von Typ A über einen Klein-Lader oder -bagger, LKW Kipper und einen Anhänger Tieflader.

Abb. 07: Die Fachgruppe Räumen ist mit ihren Radladern oder Baggern flächendeckend verfügbar. Wie hier bei einem Brand eines Recycling-Betriebes am 5. Januar 2009 in Neumünster, leisteten Radlader unverzichtbare Hilfe beim Ausräumen von brennendem Recycling-Material. Foto: THW.

Abb. 08: Ist das die Zukunft des THW? In der nächsten Zeit testen die Ortsverbände Berchtesgadener Land und Remscheid den Schreitbagger („Rettungsspinne“), dass ist eine hochflexible Baumaschine die in schwierigem Gelände zur Bergung eingesetzt werden soll. Der Schreitbagger „verfügt über vier unabhängig steuerbare Beine, an deren Ende sich sowohl Räder als auch Abstützfüße befinden. Dadurch findet der Schreitbagger selbst in unebenem Gelände, zum Beispiel an Abhängen oder am Rand von Trümmerbergen, einen sicheren Stand und kann an Stellen arbeiten.“ Foto/Text: THW.
Fachgruppe Wassergefahren
Rettung und technische Hilfeleistung auf dem Wasser ist Aufgabe der FGr Wassergefahren. Sie rettet Menschen, Tiere und birgt Sachwerte bei Wassergefahren. Dazu verfügt sie über Mehrzweckpontons und Mehrzweckboote bzw. Schlauchboote unterschiedlicher Nutzlastklassen, die u.a. bei Hochwasser oder Deich- und Dammsicherungsarbeiten eingesetzt werden können. Es gibt zwei Typen, Typ A hat den Schwerpunkt im Bereich der Arbeit mit Mehrzweckarbeitsbooten, Typ B arbeitet auch mit Mehrzweckpontons.
Die Fachgruppe Wassergefahren Typ A verfügt über einen LKW mit Ladekran und Geräte-Container, ein Mehrzweckboot, ein Schlauchboot mit einem Anhänger und zwei Mehrzweckarbeitsboote auf Anhängern. Typ B verfügt über zwei Mehrzweckpontons auf Anhängern, einem LKW mit Ladekran und Geräte-Container, einem Anhänger mit Mehrzweckboot, einen Anhänger mit Schlauchboot und einen Anhänger mit vier Mehrzweckpontons.

Abb. 09: In vielen Fachgruppen kommt ein geländegängiger LKW mit Ladekran zum Einsatz, der, neben der Transportkomponente, auch für leichte Krantätigkeiten als Unterstützung der Feuerwehr in Frage kommt. Im Bild der LKW der Fachgruppe Wassergefahren des Ortsverband Wiesbaden. Foto: wiesbaden112.de/Michael Ehresmann.
Fachgruppe Brückenbau
Neben dem behelfsmäßigen Brückenbau gehören auch Bautätigkeiten und Transportkapazitäten in schwer zugänglichem Gelände zu den Aufgaben der FGr Brückenbau. Die FGr verfügt über Bauingenieure und qualifizierte Baufachleute, die der Feuerwehr auch bei der Beurteilung der Stabilität von Gebäuden zur Hilfe eilen können. Beim Brückenbau kommen Bailey- und D-Brücken zum Einsatz. Die Fachgruppe verfügt u.a. über einen Mannschaftslastwagen II, einen Autokran, und einen geländegängigen 12 Tonner-LKW mit Seilwinde und Ladekran mit 30tm sowie weitere Zuggeräte. Sowohl der Autokran wie auch der LKW mit Ladekran können von der Feuerwehr für Rettungs- oder Bergungsarbeiten hernagezogen werden.
Fachgruppe Ortung
Die FGr Ortung setzt Rettungshunde und Sensoren sowie Endoskopkameras zum Aufspüren von verschütteten Menschen ein. Auch diese Fachgruppe gibt es in zwei Varianten. Typ A verfügt über beide Ortungsmöglichkeiten und hat sechs Rettungshundeführer. Typ B setzt nur technische Ortungsgeräte ein.

Abb. 10: Neben Technik, gibt es beim THW neben dem Menschen noch andere biologische Einsatzmittel: Rettungshunde. Hier bei einem überregionales Ausbildungswochenende von THW- und Feuerwehr-Rettungshunden in Groß-Gerau im Juni 2007. Foto: THW
Fachgruppe Sprengen
Beseitigen einer Lawinengefahr oder das Sprengen von Deichen oder Unterwasser-Sprengungen gehören zu den Aufgaben der FGr Sprengen. Die Sprengexperten verfügen über das Wissen in jeder Lage präzise große und kleine Sprengungen durchführen zu können.
Durch gezielte Sprengungen lassen sich beispielsweise auch Waldbrände eindämmen oder Rauchabzugs- und Löschöffnen zu erzeugen, was die FGr für die Feuerwehren durchaus interessant macht. So ist die Fachgruppe in der Lage das so genannte Sprenglöschverfahren umzusetzen.
Fachgruppe Infrastruktur
Wenn an einem Einsatzort Gefahr durch Elektrizität, Wasser oder Gas besteht oder nach einem Schadensfall Versorgungsleitungen schnell provisorisch instand gesetzt werden müssen, kommt die FGr Infrastruktur zum Einsatz. So kann sie z.B. zur Einrichtung von Elektro-, Wasser- und Abwassersysteme in Notunterkünften, Schutz- oder Bereitstellungsräumen hinzugezogen werden. Bei Bedarf wirkt sie beim Betrieb von Notbrunnen mit. Ihr historischer Vorgänger ist der Instandsetzungszug, der im Rahmen des Zivilschutz aufgestellt wurde.
Fachgruppe Elektroversorgung
Die Fachgruppe Elektroversorgung ist das „mobile Elektrizitätswerk“ des THW. Für ihre Arbeit verfügt Sie über Stromerzeuger ab 175 kVA 230 V/400 V, 50 Hz auf einem 2-Achs-Anhänger. Diese Ausstattung ermöglicht es vorübergehend größeren Energiebedarf abzudecken. Dazu kommt noch vielfältiges Elektrowerkzeug, ein Energieverteilersatz, Kabel, umfangreiches Leitungs- und Verteilermaterial für den Einsatz der Netzersatzanlage, ferner Spezialwerkzeug, Prüf- und Messgeräte und verschiedene Hilfs- und Sicherungsgeräte. Die Fachgruppe besteht vorwiegend aus beruflich im Elektrobereich tätigen Fachkräften, der Gruppenführer ist deshalb auch Elektromeister.

Abb. 11: Kabel verlegen: Das THW verfügt bundesweit über spezielle Fachgruppen, um Engpässe bei der Stromversorgung zu beheben, wie hier im Landkreis Mittweida, wo im September 2007 ein Brand in einem Umspannwerk zum zeitweiligen Zusammenbruch der Stromressourcen führte. Foto: THW.
Fachgruppe Trinkwasserversorgung
Verschmutztes Trinkwasser zu reinigen, zu fördern und zu lagern ist die Aufgabe der Fachgruppe Trinkwasserversorgung. Dazu verfügt sie neben den technischen Fördermitteln auch über ein Labor zur Untersuchung der Wassergüte. Die Fachgruppe wird bei Schadenslagen auch im Ausland eingesetzt, so z.B. 2008 nach dem Erdbeben in China oder nach dem Tropensturm in Myanmar.
Fachgruppe Wasserschaden / Pumpen
Die Fachgruppe verfügt zur Bekämpfung von Überflutungen und Überschwemmungen über mehrere verschiedene Pumpentypen in den Leistungsklassen 1.000 bis 3.000, 5.000 beziehungsweise 15.000 Litern pro Minute. Diese Pumpen können neben Schmutz- und Abwasser auch Schlamm fördern. Dabei kommen Pumpentypen der Firma Hanibal und Dia oder selbstansaugende Drehkolbenpumpen der Firma Börger zum Einsatz. Außerdem ist die Fachgruppe in der Lage, eine Wasserförderung über längere Wegstrecke aufzubauen, um beispielsweise Löschwasser zu fördern. Die Schläuche für die Tauchpumpen entsprechen der Feuerwehr-Norm (Storz-Kupplung).
Neben einem geländegängigen 7t LKW mit Ladebordwand, Mannschaftslastwagen IV, führt die Fachgruppe Gerät zur Eindämmung von Wassereinbrüchen und Wasserschäden, Gerät zum Absperren von Wasser- und Abwasserleitungen, Umfangreiche Kabel- und Schlauchausstattung sowie Auffangbehälter für Wasser/Abwasser und kontaminiertes Löschwasser mit.
Fachgruppe Ölschaden
Die FGr Ölschaden bekämpft Ölschäden auf dem Wasser bzw. dem Land. Dazu verfügt sie u.a. über Ölsperren, Öl-Skimmer, Förderausstattung und Separartionsanlagen. Es gibt sie in drei Typen. Die Fachgruppen Ölschaden Typ A und B unterstützen die Küstenländer im Rahmen einer Bund-Länder-Vereinbarung im Bereich der Deutschen Küste bei der Bekämpfung von Ölunfällen auf Gewässern und an den Küsten. Der Typ C ist im Bereich der Binnengewässer anzutreffen. Charakteristische Geräte sind verschieden leistungsfähige Großseparationsanlagen, Ölsperren, Pumpenausstattung, Öl-Skimmer, Ölauffangbehälter u.v.m. Für Feuerwehren an Gewässern ist das THW damit ein wichtiger Partner.
Die Fachgruppe Ölschaden ist bundesweit an 16 Standorten aufgestellt: Typ A in Nordenham und Lübeck, Typ B in Bad Doberan, Bremerhaven, Cuxhaven, Hamburg-Mitte, Kiel, Stralsund, Wittenberge und Typ C in Berlin-Lichtenberg, Borna, Cloppenburg, Essen, Frankfurt am Main, Kelheim, Obernburg am Main.
Fachgruppe Beleuchtung
Die Fachgruppe Beleuchtung verfügt über Geräte um bei größeren Schadensereignissen Strecken von ca. 150 x 20 m oder horizontale/vertikale Flächen von ca. 35 x 35 m mittels gerichtetem oder blendfreiem Licht ausleuchten. Dazu verfügt die Einheit über einen Anhänger mit Lichtmast 20 kVA und ein Stromerzeuger-Aggregat 8 kVA. Gerade im nächtlichen Einsatzgeschehen ist diese Fachgruppe für die Feuerwehren eine große Hilfe bei der Ausleuchtung großflächiger Einsatzstellen.
Die Fachgruppe gibt es in zwei unterschiedlichen Ausstattungstypen. Typ A verfügt über einen: Lichtmastanhänger mit Hochleistungsscheinwerfern und Typ B über ein Großbeleuchtungsgerät mit einer Lichtpunkthöhe über 15 m.
Fachgruppe Logistik
Die FGr Logistik ist das „Serviceunternehmen“ für alle THW-Einheiten. Im Einsatz übernimmt sie die Versorgung mit Verbrauchsgütern, die Verpflegung und die Materialerhaltung. Sie kann aber auch für andere Organisationen eingesetzt werden. Für ihre Aufgaben verfügt sie über Küchengeräte und Verpflegungsausstattung, Prüf-, Werkzeug- und Ersatzteilausstattung sowie Transportmaterial. Feuerwehren, die über keine eigenen Transportkapazitäten verfügen oder die ausgereizt sind, erhalten damit zusätzlichen Möglichkeiten. Im Gegensatz zu den anderen Fachgruppen ist die Logistik und die Führung nicht Teil des Technischen Zuges.
Fachgruppe Führung / Kommunikation
Die FGr Führung/Kommunikation dient, wie die Einsatzleitung bei der Feuerwehr, der Führung von THW-Einheiten und übernimmt Kommunikationsaufgaben. Sie kann auch die Einsatzleitung einer anfordernden Behörde beim Aufbau eines funktionierenden Kommunikationsnetzes für einen Schadensbereich unterstützen. Dank des modularen Aufbaus können die Bestandteile auch getrennt voneinander eingesetzt werden. Neben der Fernmeldeausstattung ist insbesondere der Weitverkehrstrupp interessant, der bei großen Schadenslagen ein lokales Kommunikationsnetz aufbaut, aber auch zum Verlängern von Telekommunikationsanschlüssen und Datenanbindungen sowie zum Aufbau und zum Betrieb von eigenständigen Telekommunikationseinrichtungen dient. Zusammen mit einem weiteren Weitverkehrstrupp-Trupp richtet er auch Richtfunkstrecken ein. Den Weitverkehrstrupp gibt es nur fünf mal bundesweit (Balingen, Gelnhausen, Hamburg-Harburg, Lehrte, Potsdam).
Spezialeinheit SEB-ABC
Diese Einheit besteht erst seit 2006, und gilt bei Feuerwehrleuten als umstritten. Die Spezialeinheit Bergung-ABC wurde anlässlich der FIFA-Fußballweltmeisterschaft 2006 aufgestellt. Grundgedanke war und ist es nicht den Feuerwehren die ABC-Komponente „streitig“ zu machen, sondern sie soll die Aufgaben in ABC-Lagen ermöglichen, in denen das THW das Alleinstellungsmerkmal hat. Diese „virtuelle Einheit“ wird gebildet aus zwei technischen Zügen und den Fachgruppen Räumen und Ortung. Momentan gibt es vier Standorte in Deutschland. Sie wird jeweils von mehreren Ortsverbänden getragen.
Die SEB-ABC besteht aus zwei Technischen Zügen. Diese werden durch eine Fachgruppe Räumen Typ A und eine Fachgruppe Ortung mit technischem Ortungsgerät (Typ B) ergänzt. Somit steht einer SEB-ABC das Personal und Material von vier Bergungsgruppen und zwei Fachgruppen zur Verfügung.

Abb. 12: Auf dem Übungsgelände der THW-Bundesschule im niedersächischen Hoya trainierte die SEB-ABC im Juli 2007 die Rettung verletzter Personen unter ABC-Bedingungen. Foto: THW/Bernhard Rodeck.
Wie alarmiere ich das THW?
Die Notwendigkeit das THW anzufordern ergibt sich für die Feuerwehr oft erst aus dem Einsatzverlauf bzw. der ersten Lagefeststellung – sieht man von großflächigen Schadenslagen oder Katastrophen ab. Dazu ist ein Amtshilfeersuchen erforderlich.
Den nächstgelegenen Ortsverband erreichen die Führungsverantwortlichen zunächst über die zuständige Leitstelle. In weniger eiligen Fällen, ist es zweckdienlicher mit dem örtlichen Ortsverband bzw. der Geschäftsstelle über die Einsatzoptionen zu sprechen, denn formell ist der THW-Ortsbeauftragte der Behördenvertreter auf örtlicher Ebene. Eine Vorabbesprechung ist gerade dann sinnvoll, wenn es um die Spezialfähigkeiten des THW geht. Oft muss nämlich nicht ein ganzer Zug alarmiert, sondern nur wenige Spezialisten hinzugezogen werden.
Es gilt: Wer sich vorausschauend vorbereitet, ist im Vorteil, denn er kann gezielt anfordern und muss sich nicht mit dem Ortsverband beraten. Das THW selbst bietet in einigen Ortsverbänden Fachberater an, die bei Einsatzoptionen beraten, denn sie wissen, was der eigene Ortsverband an Spezialwissen, Material und Personal aufbieten kann. Die Alarmierung über Geschäftsführer-Bereiche hinweg stellt kein Problem dar, anders als bei den Feuerwehren, wenn es um die Kreis- und Stadtgrenzen geht.

Abb. 13: LKW mit Ladeboardwand der Fachgruppe Logistik des THW-Ortsverbandes Wiesbaden. Foto: wiesbaden112.de/Michael Ehresmann.
Flexibilität durch Modularität
Was viele nicht wissen, das THW ist modular aufgebaut. Die einzelnen Fachgruppen arbeiten autark oder bauen in anderen Fällen, wenn zum Beispiel Strom benötigt wird, aufeinander auf. Diese Modularität bietet aber auch für die kommunale Anforderung des THW einen Vorteil: Die Feuerwehr kann gezielt bestimmtes Material oder bestimmte Fachgruppen, ja sogar einzelne Spezialisten anfordern.
Aber die Ortsverbände haben die Möglichkeit ihre Ausstattung individuell anzupassen. Ein Ortsverband kann eigenes Material ergänzen, wenn es in der örtlichen Gefahrenabwehr fehlt. Gerade aber in diesem – auf menschlicher Ebene (!) – sensiblen Bereich setzt das THW nach eigener Aussage auf Absprachen und Zusammenarbeit mit der Feuerwehr. „Wenn die Feuerwehr etwas hat, dann beschafft das THW es meist nicht doppelt“. Weiterhin wird großer Wert darauf gelegt, Geräte und Einsatzmittel zu bedienen, die die Feuerwehr nicht oder nur in geringer Stückzahl hat oder die die Feuerwehrangehörigen aufgrund ihrer Ausbildung nicht bedienen können. Gerade in letzterem Punkt sieht das THW die Legitimation für die viel gescholtene SEB-ABC.

Abb. 14: Der Führungs- und Kommunikationskraftwagen dient als Arbeitsraum für den Fernmeldebetrieb

Abb. 15: der Führungs- und Kommunikationskraftwagen wird erweitert durch einen mitgeführten Anhänger, der den Führungs- und Lageraum enthält.
Eingangs erwähnt wurde der in einigen Wehren kolportierte Gegensatz von THW und Feuerwehr. Dass dem nicht so ist, zeigen die Spezialisierung der Fachgruppen, der eindeutig im größeren technischen Bereich liegt. Außerdem – und das ist analog zu den Brandschutzbedarfsplänen – verteilen sich die Fachgruppen nicht nach dem Flächenprinzip, sondern gehorcht taktischen Erwägungen. Das örtliche Gefahrenpotenzial legt fest, wo welche Ausstattung stationiert wird. „Die richtige Ausstattung am richtigen Ort“ bringt es auf den Punkt.
Kooperation zwischen Feuerwehr und THW
Beispiele für die enge Kooperation von THW und Feuerwehr finden sich viele, ob in Stralsund an der Ostsee (Stefan Cimander: Symbol der Kooperation: DL beim THW) oder im 920 Kilometer entfernten Lindau am Bodensee (sc: Rot-Blau-WG wird realisiert). Die Zusammenarbeit ergibt sich dabei aus ganz praktischen Erwägungen: Es fehlt für jede Organisation ausreichend Personal, sodass Kooperation notwendig ist. Ohnehin müssen sich die Feuerwehren unter den veränderten Rahmenbedingungen an Partner gewöhnen, oder, wenn man „pessimistisch“ in die Zukunft blickt, Aufgaben an Organisationen abgeben, die diese Aufgaben durch ihre Ausstattung und Ausbildung ebenbürtig erledigen können. Gerade im Bereich der technischen Hilfe hat das THW das Potenzial die kommunalen Träger der Gefahrenabwehr zu unterstützen oder abzulösen. Problematisch dabei bleibt die gegenwärtige Rechtslage, nach der das THW als Bundesanstalt primär im Zivilschutz (Katastrophenschutz) tätig werden darf.
Einheiten, die das THW speziell im Ausland einsetzt, wie Schnelleinsatzeinheit-Bergung-Ausland (SEEBA), Schnelleinsatzeinheit Wasser Ausland (SEEWA) und die Schnelleinsatz-Einheit Logistikabwicklung im Lufttransportfall (SEElift) sind nicht Gegenstand dieses Artikels, weil sie von den deutschen Feuerwehren nicht angefordert werden können.

Abb. 16: Stromaggregat als Anhänger

Abb. 17: Mehrzweckkraftwagen ist ein Fahrzeug der2. Bergungsgruppe des Technischen Zuges

Abb. 18: Das THW verfügt über leistungsstarke (Schmutz-)Wasserpumpen.

Abb. 19: Die Fachgruppe Räumen verfügt über große, oder wie hier im Bild, kleine Radlader.

Abb. 20: Fahrzeug des Zugtrupps.

Abb. 21: Die Sensoren werden im Kreis angeordnet. Je näher nun das eingefangene Signal an einem der Geräte ist, desto enger wird der Kreis gezogen.
Quellen und Literatur:
-
Interviews mit THW-Angehörigen auf der FLORIAN 2008
-
Kompetenz im Bevölkerungsschutz. Das THW anfordern. Hrsg. v. d. Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Bonn 2006.
-
Jahresbericht 2007. Hrsg. v. d. Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Bonn 2007.
-
Stratmann, G.: Fachgruppe Sprengen im THW: Die Experten mit dem Wumms. In: IM EINSATZ, 14. Jg., 2007, S. 38-41.
-
Homepage der BA THW
-
Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse der Helfer der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW-Helferrechtsgesetz – THW-HelfRG)
[…] die Einehiten des THW und wie diese für die lokale Gefahrenabwehr nutzbar gemacht werden können. Hier geht es zum Artikel Kategorie: Aktuelles, Feuerwehr WeblogTags: THWGelesen: 1 […]
Sehr guter Artikel!
Wie beschrieben wissen viele einfach nicht was das THW alles kann und wo es eingesetzt werden kann.
Ich schließe mich Robert an, sehr guter Artikel! :)
Stefan du bist große Klasse! Wieso veröffentlichst du solch wunderbaren Berichte nicht gegen Euros in der gedruckten Fachliteratur?
Super Bericht!
Toller Bericht, danke! – ich stehe dem THW äußerst positiv gegenüber, ein Kamerad einer Nachbarwehr ist auch beim THW und hat mich mal zu einer Führung mitgenommen,- es ist wirklich unglaublich was diese Jungs alles machen können und es Beruhigt zu wissen, dass wenn es hart auf hart kommt die blauen Jungs an unsrer Seite stehen! – nebenbei der OV des THW Wetzlar zählt zu den größten Deutschlands und die Leute da sind äußerst nett und vor allem Feuerwehr offen!
@Der Lars: Das mit dem an Zeitschriften „verkaufen“ rentiert sich nicht, das, was man da für 2-4 Seiten bekommt ist nicht mehr als ein Trinkgeld!!! Außerdem basiert dieser Artikel auf meinem Besuch auf der Fachmesse FLORIAN, der wiederum ein Besuch als Reporter des FWNetz war ;-)
Auch ich kann mich nur anschließen. Top-Artikel!
@ SC: Die Bravo zahlt immerhin 70€ + X pro Seite. Ist besser als nichts. Und man kann das Erstdruckrecht ja auch beschränken ;-)
@Der Lars: In der Bravo werde und will ich nix veröffentlichen. Es ist ja nicht so, dass das Veröffentlichen im fwnetz gänzlich ohne Vorteile wäre ;-) Ein Vorteil ist, dass ich mich mit keinen CvDs etc. rumschlagen muss, die mir in den Texten rumpfuschen ;-)
Argument! Mit dem pfuschenden CvD oder dem kürzenden CR setzt du natürlich jegliche Argumentation außer Kraft. ;o)
Super Artikel, vielen Dank!
Eine Frage hätte ich noch:
Wie ist das mit den Kosten?
Mir ist mal gesagt worden, dass das THW relativ viel kostet wenn ich es kommen lass. Ist im ersten Momentan natürlich nicht mein Problem. Trotzdem werd ich natürlich dann gefragt, ob es der Bagger vom örtlichen Bauunternehmen nicht auch getan hätte. Weiß jemand was dazu?
@sifekeme ad Kosten: Natürlich kostet das THW was, wenn du Überlandhilfe einer anderen FW forderst, ist das für die Gemeinde (bzw. der Versicherung) auch nicht kostenlos. Was das THW nun im Einzelnen kostet, kann ich Dir nicht sagen, aber das sollte jede Feuerwehr(führungskraft) im voraus „erkunden“ (also vor einem Einsatz), wie auch die anderen Möglichkeiten, die man durch das THW erlangt.
abb 20 ist, glaube ich, kein zugtrupp, sondern ein fükw der f/k
@sifekeme
http://www.thw-braunschweig.de/abrechnung.htm
@neklafbtrf. Abb. 20 -> laut THW-Mensch auf der FLORIAN ist das das Fahrzeug des Zugtrupps
Ah, vielen Dank. Jetzt bin ich informiert. ;-)
[…] T H W, drei Buchstaben die bei Feuerwehrleuten unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Von einigen als „böse“ Konkurrenten verachtetet, von anderen in ihren Fähigkeiten geschätzt, steht das Gros der deutschen Feuerwehrangehörigen der Bundesanstalt mit Unwissen über die Möglichkeiten des Technischen Hilfswerks (THW) gegenüber. Dabei zeigt ein Blick auf die Kompetenzen des THW, dass statt Konkurrenz und vermeintlicher Doppelstrukturen, eher Begriffe wie Synergie und Ergänzung angebracht sind. Mehr… […]
Hallo, der MTW auf Abb. 20 ist das Führungsfahrzeug der FK. Ähnliches gibt es eben im Technischen Zug als Führungsfahrzeug. Leicht zu erkennen ist es an der Farbe, da hier meist gilt weiß = Führung und blau = TZ.
Die Kosten werden generell dem Anforderer in Rechnung gestellt. Hier kommt aber gerade (zum 1.3.) eine neue Abrechnungsrichtlinie auf dem Markt die einiges anders regelt. So hat bisher jeder Helfer ca 6 Euro zzgl. den Verdienstausfall pro Stunde gekostet. Künftig kostet der Helfer 3,- und bei Verdienstausfall zusätzlich pauschal 18,- Euro pro Stunde. In den Gerätschaften und Fahrzeuge wird sich wohl ein ähnlicher Trend (?Kostensenkung?) fortsetzen. Aktuell bezahlt man die Fahrzeuge nach Kilometer, aktuell sind das so Preise von 1,xx Euro pro Fahrzeug und Kilometer.
Kalkulatorisch dürfte es also demnächst interessant sein einen GKW I vom THW zum Gerätehaus anzufordern. Die Blauen ab und Roten aufsitzen zu lassen (alternativ: Doppelmitgliedschaft) und dann als RW weiterzufahren (und abzurechnen) ;)
Hier kann man aber auch nur zu einem persönlichen Gespräch mit den örtlichen Einheiten raten. In der Regel sollte das THW günstiger sein als Geräte von der freien Wirtschaft, weshalb das THW ja auch keine wirtschaftlichen Leistungen erbringen darf.
[…] An der Stelle möchte ich auch auf meinen Überblicksartikel zum THW hinweisen, der eigentlich eine Sache vermitteln will: Sich mit dem THW zu beschäftigen und zu schauen, welche Kompetenzen vorhanden sind und nutzbar gemacht werden können, dabei aber die Organisation nicht zu verteufeln, sondern als Ergänzung zu sehen: Rot und Blau – gemeinsam stark. […]